Dienstag, 31. Dezember 2024

Silvester

aber nicht überall

 


Mittlerer Balmberg, 31.12.2014

Silvester - aber nicht überall!

Als Julius Caesar im Jahr 46 v. Chr. den Julianischen Kalender einführte, legte er den 1. Januar als den ersten Tag des Jahres fest, um den Kalender besser an den Sonnenzyklus anzupassen. Der Gregorianische Kalender, der im Jahre 1582 eingeführt wurde, unterschied sich bezüglich dieses Datums nicht von seinem Vorgänger. Die Verbreitung dieses "christlichen" Kalenders führte dazu, dass der 31. Dezember in vielen Teilen der Welt als offizielles Ende des alten Jahres anerkannt wurde. Aktuell dient der Gregorianische Kalender weltweit zur Bestimmung des überall gültigen aktuellen Tagesdatums, er wird in der internationalen Kommunikation genutzt und im Handel.

Das neue Jahr, was das offizielle Datum anbelangt, beginnt deshalb morgen weltweit. Es wird aber nicht überall als solches mit traditionellen Bräuchen und Ritualen gefeiert. 
Zum Bestimmen der Feiertage werden nämlich noch heute vielerorts Mondkalender und besondere Ereignisse genutzt. So berechnet sich beispielsweise das christliche Ostern nach dem Frühlingsvollmond. Auch der letzte Tag eines alten Jahres und er erste eines neuen, fällt vielerorts in diese Kategorie.


So begann das jüdische neue Jahr bereits am 2. Oktober 2024 mit Rosch Haschana. Das islamische Neujahr, auch Hijri-Neujahr oder Arabisches Neujahr genannt, war am 6. Juli 2024. Die asiatischen Länder China, Korea und Vietnam begrüssen das neue Jahr erst zwischen Ende Januar und Ende Februar. Die meisten Länder der Östlichen Partnerschaft, wie beispielsweise Armenien und Georgien, feiern das neue Jahr am 6. Januar, also an unserem Dreikönigstag. Traditionelle Bräuche und Rituale zum Jahreswechsel beziehen sich auf diese Tage.
 

Die Vorstellung, dass morgen ein neues Jahr beginnt, dass man aber an einem anderen Tag ein anderes neues Jahr feiert, ist für uns, die wir in einem Land Europas oder Amerikas leben, in Australien, Neuseeland, Japan oder Südafrika, eine eigenartige. Wären wir aber mit zwei Neujahrstagen, die eine unterschiedliche Bedeutung haben, aufgewachsen, dann wäre dies bestimmt nicht so, oder?

Barbara