Künstler im Fokus
Otto Modersohn wurde am 22. Februar 1865 in Soest, Westfalen, geboren. Nach dem Besuch der Kunstakademie Düsseldorf wechselte er an die Akademie in München. 1889 zog er nach Worpswede, wo er gemeinsam mit anderen Malern wie Fritz Mackensen und Hans am Ende die Worpsweder Künstlerkolonie begründete.
Sein künstlerischer Schwerpunkt lag auf der Landschaftsmalerei. Besonders das norddeutsche Teufelsmoor mit seinen Birken, Kanälen und weiten Horizonten prägte sein Werk. Er suchte weniger die naturalistische Darstellung, sondern die stimmungsvolle Verdichtung - Natur als Ausdruck von Ruhe, Innerlichkeit und seelischer Verbundenheit.
1901 heiratete er die Malerin Paula Becker, die später unter dem Namen Paula Modersohn-Becker bekannt wurde. Die Ehe war geprägt von gegenseitiger künstlerischer Anregung, aber auch von Spannungen zwischen traditioneller und moderner Auffassung von Kunst. Paula starb 1907 kurz nach der Geburt der gemeinsamen Tochter Mathilde.
Nach Paulas Tod liess sich Otto 1908 in Fischerhude nieder. Dort fand er erneut eine künstlerische Heimat und malte weiterhin bevorzugt Moor- und Heidelandschaften, oft in ruhigen, zurückgenommenen Tönen. In späteren Jahren entstanden auch Ansichten aus dem Allgäu und dem Schwarzwald.
Otto Modersohn starb am 10. März 1943 in Fischerhude. Sein Werk gilt als wichtiger Beitrag zur deutschen Landschaftsmalerei um 1900, während seine Frau Paula Modersohn-Becker heute als Pionierin der modernen Kunst international grössere Bekanntheit erlangt hat.
Barbara