Sonntag, 14. September 2025

Pixelio Entdeckung

im Mekong-Delta



Foto: © Andrea Damm / pixelio.de


Vietnam

Vietnam liegt in Südostasien an der Küste des Südchinesischen Meeres. Es grenzt im Norden an China und im Westen an Laos und Kambodscha. Durch seine lange, schmale Form erstreckt sich das Land über sehr unterschiedliche Landschaften - vom fruchtbaren Mekong-Delta im Süden über zentrale Küstenebenen bis hin zu den bergigen Regionen im Norden.

Die Wurzeln des Landes reichen weit zurück: Schon die bronzezeitliche Dong-Son-Kultur (etwa 1000 v. Chr. bis 100 n. Chr.) hinterliess bedeutende Spuren, so kunstvoll verzierte Bronzetrommeln. 
Später stand Vietnam lange Zeit unter chinesischem Einfluss, ehe es im Jahre 938 n. Chr. in der Schlacht am Bach-Dang-Fluss die Chinesen besiegte und danach eigene Dynastien entwickeln konnte.
Im 19. Jahrhundert geriet Vietnam unter französische Kolonialherrschaft; die Franzosen waren vor allem an seiner strategischen Lage, an Reis- und Rohstoffexporten sowie an der Ausweitung ihres politischen und missionarischen Einflusses interessiert.


Im Zweiten Weltkrieg war Vietnam immer noch Teil von Französisch-Indochina, stand jedoch faktisch unter japanischer Besatzung. Nach der Niederlage Japans 1945 versuchten die Franzosen, ihre Kontrolle zurückzugewinnen - trafen dabei jedoch auf den inzwischen erstarkten Widerstand der kommunistischen Viet Minh unter Ho Chí Minh. Diese Bewegung führte Vietnam in den Ersten Indochinakrieg (1946–1954), der mit dem Sieg der Viet Minh bei Dien Bien Phu und dem Rückzug Frankreichs endete.

Das Genfer Abkommen von 1954 teilte Vietnam vorläufig entlang des 17. Breitengrades in den kommunistisch regierten Norden mit Hanoi als Hauptstadt und den westlich orientierten Süden mit Saigon. Vereinbart war, dass 1956 gesamtvietnamesische Wahlen über die Wiedervereinigung entscheiden sollten. Der Norden hielt am Abkommen fest, unterstützt von China und der Sowjetunion, und strebte ein vereintes Land unter kommunistischer Führung an. Der Süden unter Präsident Ngo Dinh Diem, mit Rückendeckung der USA, verweigerte jedoch die Wahlen und rief 1955 die Republik Vietnam aus. Damit waren die Fronten verhärtet.

Mit den ersten Guerillaaktionen des Vietcong, einer kommunistisch geführten Widerstandsbewegung im Süden, begann der Krieg, der als Zweiter Indochinakrieg oder Vietnamkrieg in die Geschichte einging. Der Vietcong wurde entscheidend über den sogenannten Ho-Chi-Minh-Pfad versorgt - ein weit verzweigtes Netz von Nachschubwegen durch Laos und Kambodscha, das für die Kriegsführung eine zentrale Rolle spielte, aber die gesamte Region in den Konflikt hineinzog.

Der sich daraus entwickelnde Vietnamkrieg (Mitte der 1950er-Jahre bis 1975) wurde zu einer der grössten humanitären und politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Er endete mit dem Abzug der US-Truppen und der Wiedervereinigung des Landes 1976 - ein entscheidender Moment, der Vietnam bis in die Gegenwart prägt.


Heute präsentiert sich das sozialistische Vietnam als Reiseland mit einer einzigartigen Mischung aus Natur und Kultur. Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten gehören die Halong-Bucht mit ihren bizarren Kalksteinfelsen, die alte Kaiserstadt Hue, die Altstadt von Hoi An, das pulsierende Ho-Chi-Minh-Stadt (früher Saigon) und natürlich Hanoi, die Hauptstadt im Norden. Auch die endlosen Reisfelder und die schwimmenden Märkte und Strände machen Vietnam zu einem einzigartigen Reiseland.

Barbara