Samstag, 14. Dezember 2024

Noch 10 Tage bis Heilig Abend



Vordemwald, 14. Dezember 2020


Heute ist der 14. Dezember. Bis Heiligabend geht es noch 10 Tage, bis Weihnachten einen Tag mehr.

Engelshaar/Haareis

Haareis, auch als Eiswolle bezeichnet, besteht aus feinen Eisfäden, die sich unter bestimmten Bedingungen auf feuchtem und morschem Totholz bilden. Anders als Raureif entsteht Haareis nicht durch Luftfeuchtigkeit, sondern durch das Wasser im Holz. Dieses Naturphänomen wird durch Pilze verursacht, die auch im Winter aktiv sind und deren Myzel das Wachstum der feinen Eisstrukturen ermöglicht.

Konkret geschieht das so: Das Myzel winteraktiver Pilze setzt Stoffwechselprodukte frei, die den Gefrierpunkt des Wassers senken. Dadurch bleibt das Wasser im Holz auch bei niedrigen Temperaturen flüssig. Die feinen Poren im Holz wirken wie Kapillaren: Sie transportieren das Wasser nach aussen, unterstützt durch die höhere Oberflächenspannung des flüssigen Wassers und die Ausdehnung des Wassers beim Gefrieren.

Flüssiges Wasser hat eine höhere Oberflächenspannung als Eis. Wenn Wasser an der Oberfläche zu Eis gefriert, verringert sich die Oberflächenspannung. Dieser Unterschied erzeugt einen Nachfluss von flüssigem Wasser aus dem Holz, weil das System bestrebt ist, die Kräfte im Wasser-Netzwerk auszugleichen. Der Nachfluss ist somit ein Ausgleichsprozess.

Beim Gefrieren dehnt sich Wasser aus (es benötigt mehr Platz als flüssiges Wasser). Diese Ausdehnung übt Druck auf das flüssige Wasser im Holz aus. Da das flüssige Wasser in den engen Kapillaren des Holzes keinen Platz hat, „weicht“ es nach aussen aus. Dies ist kein Ausgleichsprozess, sondern ein Ergebnis des physikalischen Drucks, der durch die Volumenvergrösserung des Eises entsteht.


Es ist gut nachvollziehbar, weshalb Haareis auch Engelshaar genannt wird. Und tatsächlich gab und gibt es solches weisses und filigranes Dekorationsmaterial, um dem Weihnachtsbaum ein märchenhaftes Flair zu verleihen. Bestand das Engelshaar früher aus feinen Glasfasern, die pickten und Haut- und Atemreizungen verursachten, so ist es heute meist aus Kunststoff gefertigt und gesundheitlich unproblematisch.





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