Japan-Wellen
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs gab es in Europa zwei grosse Japan-Wellen, eine in den 1960er Jahren und eine ganz aktuelle, die ungefähr in den späten 1990er Jahren begann.
Die Japan-Welle der 1960er Jahre, auch als „Japonismus“ bezeichnet, legte ihren Schwerpunkt auf traditionelle Kulturgüter. Kimono, Ikebana, Origami und die Teezeremonie wurden populär und dienten vielen Europäern als kreative Inspiration. Die kulturelle Faszination war jedoch oft von exotischen Vorstellungen geprägt, was sich auch in Jacqueline Boyers Hit "Mitsou" widergespiegelt. Boyer brachte mit diesem Hit eine japanische Note in die Popkultur und zeigte damit, wie stark der Einfluss des Fernen Ostens auf die europäische Musik und Kultur jener Zeit war.
In der modernen Japan-Welle, die oft als „Cool Japan“ bezeichnet wird, hat sich die Begeisterung von traditionellen Kulturgütern hin zu Popkulturprodukten verlagert. Phänomene wie Anime, Manga, Videospiele und J-Pop-Musik haben weltweit massive Verbreitung gefunden. Sie gewinnen durch Marken wie „Pokémon“, „Naruto“ und „Hello Kitty“ in der globalen Jugendkultur begeisterte Anhänger und ermöglichen eine starke Identifikation. Neben diesem klaren Fokus auf Konsum bei Popkulturprodukten bleibt das kulturelle Erbe Japans weiterhin eine Quelle der kreativen Inspiration. Insgesamt wird das Land heute, auch durch das Internet, realistischer und weniger exotisch wahrgenommen als in den 1960er Jahren, was der Faszination für die Kultur keinen Abbruch tut.
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