Das Gemälde "Koresos und Kallirrhoe" von Jean-Honoré Fragonard stellt eine tragische Liebesgeschichte dar und zeigt die tiefen emotionalen und moralischen Konflikte, die in vielen mythologischen Erzählungen vorkommen.
Kallirrhoe war eine schöne Jungfrau, die von Koresos, einem Priester des Dionysos, geliebt wurde. Kallirrhoe erwiderte diese Liebe jedoch nicht. Koresos bat Dionysos um Hilfe, und der Gott schickte Wahnsinn über die Bewohnerder Stadt, in der Kallirrhoe zu Hause war. Die Bewohner baten das Orakel um Rat und erfuhren, dass nur ein Opfer den Wahnsinn beenden könne: Koresos sollte/musste Kallirrhoe töten. Doch als der Moment des Opfers kam, konnte er seine Angebetete nicht umbringen und tötete stattdessen sich selbst. Gerührt von seiner Tat, beging Kallirrhoe Selbstmord.
Auf dem Gemälde zu sehen sind Koresos in einem dramatischen Moment des inneren Konflikts, als er sich selbst das Leben nimmt, und Kallirrhoe, die verzweifelt ist und voller Trauer über die tragischen Ereignisse, die durch ihre Ablehnung ausgelöst wurden. Weiter sind die Bewohner der Stadt, die von Wahnsinn geplagt werden, abgebildet. Die Szenerie eines Tempels unterstreicht die dramatische und erschütternde Atmosphäre der Szene.
Freitag, 8. Mai 2015
Bild 156
Jean-Honoré Fragonard,
Koresos und Kallirrhoe