Monte Sacro im Gargano
Gestern, 2. Februar 2018, besuchten wir zum zweiten Mal die Ruinen der alten Abtei SS Trinità. Diese befinden sich unter dem Gipfel des Monte Sacro (874 m) auf dem Pilgerweg "Vieste-Monte Sant'Angelo. Der Monte Sacro ist der dritthöchste Gipfel des gesamten Gargano-Massivs.
Die Ruinen sind nur zu Fuss erreichbar. Wir starteten unweit des "Agriturismo Monte Sacro".
Der Aufstieg durch die wunderbare Karstlandschaft dauert etwa eine Stunde. Eichen, insbesondere Stein-Eichen, Ulmen und Dorngebüsch herrschen vor.
Und ganz plötzlich stehen sie vor einem, die Ruinen der alten Benediktinerabtei.
Nach der Erscheinung des Erzengels Michael in der Grotte von Monte Sant'Angelo wurden der Tempel und der Name "christianisiert". Im 6. Jahrhundert entstand eine mit dem Kloster S.Maria Calena di Peschici verbundene kleine Dependence, "cella" genannt.
1058 - vor Beginn der normannischen Herrschaft - fingen Benediktiner an, die alte "cella" des Klosters S.Maria Calena zur Abtei auszubauen. Es entstanden Baptisterium, Kreuzgang, Kirche, Vorhalle, Werkstätten. In völliger Abgeschiedenheit entstand somit eine ausgedehnte Klosteranlage.
Am besten erhalten sind die drei quadratische Räume der Vorhalle mit ihren Rundbogen und den Säulen mit den Kapitellen und die Umfassungsmauer des Klosters.
Das ist die Vorhalle:
In der Vorhalle gibt noch Überreste eines Fresko, das die Madonna mit Kind und Mönche (Heilige? Erzengel Michael?) darstellen soll.
Das sind weitere Rundbogen:Im 12. und 13. Jahrhundert erlebte die Abtei ihre wirtschaftliche und geistige Blütezeit. Dank der Bemühungen des Abtes und Gelehrten Gregor gab es eine grosse Bibliothek und die Benediktinerabtei wurde zum kulturellen Zentrum Apuliens. Nach dem Erdbeben im Jahre 1443 wurde die Abtei verlassen, 1481 aufgehoben, ihre Bauten zerfielen.
Im Jahre 2012 kam die Abtei Monte Sacro auf den dritten Platz der "Orte des Herzens" (Luoghi del cuore). Eine Bewertung, die man gut nachvollziehen kann, oder?
Und hier noch einige Bilder vom Abstieg:
Ich schliesse meinen heutigen Beitrag mit dem Zufallsfoto Nummer 38, das uns einen Blick auf den best erhaltenen Teil der Abtei bietet.
Bis kurz vor Schluss unseres Besuchs der Abtei zeigte sich der Himmel grau und bewölkt. Dann zeigte sich die Sonne und machte Platz für einige "leuchtende" Fotos. Das Zufallsbild ist eines davon.
Barbara