Der gebirgige Steifelsporns des heutigen Italiens war schon in der letzten Eiszeit besiedelt. Im ganzen Gebiet des Gargano hinterliess der der Mensch seine Spuren. Das Klima war mild, die Böden fruchtbar und auch Quellwasser war vorhanden. Die pflanzliche Nahrung wurde durch Fisch und Wild - beides war reichlich vorhanden - ergänzt. In der Nähe von Vieste befand sich das grösste altsteinzeitliche Feuersteinbergwerk Europas.
Auch in der Jungsteinzeit war das Gebiet bevölkert. Die Menschen lebten in Dörfern, die sich in den fruchtbaren Ebenen des Flachlandes befanden. Von Invasoren wurden die autochtonen Bewohner der Küstengebiete ins Landesinnere getrieben. Ihre Siedlungen legten sie in ihrem neuen Siedlungsbebiet hauptsächlich in Höhlen an. Sie lebten von Ackerbau und Viehzucht. Wahrscheinlich schon vor 1000 vor Christus erfolgte die Kolonialisierung des Gebietes durch die Griechen ("Ionische" Kolonisation) und fast gleichzeitig auch die Besiedlung durch die aus Illyrien stammenden Daunier.
Man kann die Einwanderer gut verstehen.
Die Landschaft ist wirklich reizvoll. Spiegel online beschreibt sie so:
"Der Gargano ist von weissen Kreideklippen gesäumt, die sich steil in die azurblaue Adria stürzen. Der Duft von Rosmarin, Thymian und Lavendel liegt in der Luft, Zikaden zirpen ein Crescendo. Aleppo-Kiefern klammern sich mit ihren Wurzeln an die weissen Kreideklippen, die steil in die azurblaue Adria abfallen."
Was man hier lesen kann, haben wir auf unserem gestrigen Ausflug auch so empfunden.
Doch zurück zu diesen Dauniern.
Fassbar wird die daunische Kultur ca. ab dem 9 Jh. v. Chr.
Dort stiessen wir auf daunische Stelen. Hier ein paar Ausschnitte:
Wikipedia: "Die Daunier siedelten zunächst an der Küste in einfachen Dörfern und lebten von Handel und Piraterie. Später breiteten sie sich im Hinterland aus, wo sie sich mit der autochthonen Bevölkerung vermischten und einige Städte in griechischem Stil gründeten."
Nur wenige Quellen berichten über das Leben der Daunier.
Über ihren Tod weiss man schon einiges mehr. Die Toten wurden in Hockerstellung begraben und Grabbeigaben zeugten vom Stellenwert des Bestatteten.
"Hinter einer Verschlussplatte verborgen stapeln sich in vier Metern Tiefe grosse rotfigurige Vasen, bemalte Fläschchen, silberne Gewandnadeln und sogar ein Bronzegürtel. Drei Skelette ruhen zwischen den kostbaren Beigaben. "
Der Gargano gilt heute als Reich der Weinreben und der Olivenbäume.
Ich kann mir gut vorstellen, dass bereits die Daunier Wein und Oliven kultivierten.
Barbara