In Gatteo
Heute vor genau zehn Jahren, am 28. März 2013 also, besuchten wir Gatteo. Damals führte ich noch keinen Blog, möchte es aber nicht missen, hier meinen Bericht aus dem Tagebuch zu präsentieren.
Bericht
Vorgestern besuchten wir Gatteo. Ich mag den historischen Kern "Gatìs" (romagnolisch für Gatteo, mit dem ì wie bei Forlì). Mir scheint, als stehe die Zeit dort still.
Es ist ganz ruhig, verträumt und beschaulich. Der Hauptverkehr geht aussen rum, wo auch alle Industrie und viel zu viele Überbauungen zu finden sind.
Gestern nun umrundeten wir den Ortskern. Wir kamen zuerst zur Kirche "N.S. Sacro Cuore".
Diese befindet sich beim Kreisel, wo man gegen Gambettola abbiegt. An die Kirche angebaut ist das Don Ghinelli-Institut.
Luigi Ghinelli, der Gründer des Instituts kam am 4. Mai 1848 in Gatteo zur Welt und gründete 1883 das "Institut für arme Mädchen". Im Jahre 1901 hatte er den ersten Kontakt mit Luigi Guanella.
Ghinelli verstarb 1909. Im gleichen Jahr wurde Martino Cugnasco, ein "Guanellianer", Direktor des Instituts. Das Institut wurde mehrere Male restauriert. Zwischen 1996 und 2000 fand die dritte Restauration statt. Das Institut wird zum Rehabilitationszentrum für Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen.
Wer aber war dieser Don Guanella, dieser "Diener der Armen", dessen Lebensmotto "In omnibus caritas" war? Luigi Guanella war der Gründer zweier Ordensgemeinschaften, die "Diener der Nächstenliebe" und die "Töchter Mariens von der Vorsehung". Ab 1866 gründete er in Como und an weiteren Orten "Häuser der göttlichen Vorsehung" zur Betreuung körperlich und geistig behinderter Menschen. Die betreuenden Schwestern und Pfleger kamen aus den erwähnten Ordensgemeinschaften. Die Initiative Guanellas, sich um Senioren, Kinder mit geistigen und körperlichen Behinderungen und um Obdachlose zu kümmern, wurde auch nach seinem Tode fortgesetzt.
Mit der Einsetzung Martinos Cugnascos wird das Ghinelli-Institut Teil der Guanella-Initiative.
Ubrigens: Am 23. Oktober 2004 wird Luigi Guanella, auf dem Petersplatz von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen.
Der grösste Park in Gatteo Mare ist Don Luigi Guanella gewidmet.
Rund ums Ghinelli-Institut gibt es bunte Wände. Da kann man Schweinchen, belorbeerte Cäsars und vieles anderes sehen:
Ein paar Meter weiter und man hat einen schönen Blick aufs "Castello Maletestiano".
Aber aufgepasst! Kacke-Alarm. Es handelt sich wohl um einen beliebten Hundeversäuberungs-Platz. Ich bin natürlich voll ins Braune getreten.
Unseren Rundgang beendeten wir beim Gemeindegebäude.
Barbara