Dienstag, 7. März 2023

Zwischenräume

Barbaras Gedanken



Sowohl in Raum als auch in Zeit entstehen Zwischenräume. Sie können zwischen zwei Zeitpunkten oder zwei räumlichen Elementen liegen. Zwischenräume können eng oder weit gefasst werden, sie können trennen oder verbinden, sie können brach liegen oder aktiv genutzt werden, sie können real oder virtuell sein, sie können Chance oder Unmöglichkeit sein.

So das Leben Zwischenraum zwischen Geburt und Tod, die "Centrale Montemartini" zwischen ausgedientem Elektrizitätswerk und Abbriss, der Bahnsteig zwischen Hier und Anderswo, der Traum zwischen Schlafen und Wachen, Gott  zwischen Wissen und Glauben, das Hoffen  zwischen Armut und Wohlergehen, die Idee zwischen Nichts und Etwas, die Toleranz zwischen so und anders, das Kunstwerk zwischen Natur und Kunst...





Die Figuren Henzis sind Zwischenraum zwischen Natur und Kunst. Dies zeigt sich ganz schön in den naturbelassenen Sockeln der Figuren, den Baumstrünken, und in den tönernen Oberteilen.
Auch sind die Figuren Henzis vor dem Hauptportal der Bechburg für mich Zwischenraum zwischen Burganlage und Schlosspark. Sie sind die mit mir Mitwartenden, die Einlass in die Burg erhoffen. Was auch immer "Einlass" heissen mag: Wirkliches Eintreten, Sinnieren über das Leben zur Zeit der Burg-Erbauer, über das Schicksal der Fronarbeiter, das Leiden ihrer Frauen.
Auch in jeder Figur kann man "Zwischenraum" erkennen: Den erwähnten "Einlass", den Zwischenraum zwischen Jugend und Alter, zwischen Freude und Leid, zwischen Elend und Glück, zwischen Tag und Nacht. Was mir gefällt, ist, dass ich mir den Zwischenraum, den ich mir erdenke, in den Figuren finden kann.

Das Thema "Zwischenraum" ist für mich aber nicht zuletzt auch ein Hoffnungsthema. Wäre es nicht einfach, möglichst viele "Zwischenräume" als Chance zu nutzen?

Barbara