Sonntag, 8. Dezember 2024

Elfypsilons Abenteuer

in Berlin



Warst Du schon einmal bei einer Party, an der Menschen für eine wichtige Sache einstehen? Oder bei einem Gedenktag, der an eine besondere Gruppe erinnert? Oder gar an einer Demonstration? 

Elfypsilon, mein grüner Ausserirdischer, der neugierig unsere Erde erkundet und dabei immer wieder Besonderes erlebt, war am 27. Juli 2024 beim Christopher Street Day (CSD) in Berlin dabei. 



Elfypsilon hatte schon einige Male vom "Christopher Street Day" (CSD) gehört und wollte an dieser grössten Demonstration Europas für die Rechte der LGBTQIA+-Community teilnehmen. Es interessierte ihn, warum sich queere Menschen auf der Erde im 21. Jahrhundert noch immer für ihre Gleichstellung und ihren Schutz engagieren mussten.


Die Parade selbst fand Elfypsilon faszinierend und überraschend andersartig. Er bewunderte die bunt geschmückten Wagen und die kreativen Kostüme der Teilnehmenden. Die Stimmung war fröhlich und ausgelassen, und er spürte die Freude der Menschen, aber auch ihr Engagement für Vielfalt und Akzeptanz.


Er liess sich erklären, dass die gesellschaftlich vorgegebenen Normen von Geschlecht und Sexualität fast überall auf der Erde noch stark binär bestimmt waren. Das bedeutet, dass ein Mensch entweder als Mann oder Frau definiert wird, dass er Interesse an romantischen und sexuellen Beziehungen haben und dass er diese mit jemandem des anderen Geschlechts leben muss.

Eine solche Betrachtungsweise schliesst alle jene Menschen aus, die asexuell sind, aromantisch, intergeschlechtlich oder die sich romantisch und/oder sexuell nicht oder nicht nur zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen. Sie verhindert auch die Möglichkeit, dass jeder Mensch sein wahres Geschlecht frei leben und ausdrücken kann - und unter Umständen auch sein gefühltes oder empfundenes.

Bei Anlässen wie der Parade am "Christopher Street Day" rufen Menschen dazu auf, jene binär geprägten gesellschaftlichen Normen zu hinterfragen. Auch Menschen, die sich ausserhalb dieser Normen bewegen, sollen die Möglichkeit haben, fernab von Gewalt und Diskriminierung ein Leben zu führen, das ihrer wahren oder gefühlten Geschlechtlichkeit und ihren romantischen und sexuellen Bedürfnissen entspricht.

Persönliche Bemerkung

Ich selbst mag Begriffe wie queer, lesbisch, schwul, bisexuell, pansexuell, trans, inter, genderfluid usw. nicht. Es reduziert den Menschen auf "Eigenschaften" wie Biologie, Sexualität, Lebensstil, Geschlechtsidentität  oder Selbstdefinition. Jeder Mensch ist aber noch weit viel mehr als die Summe seiner "Eigenschaften". Man ist mehr als das, wie man sich gibt, wie man sich fühlt und/oder wie man leben möchte. Trotzdem werde ich die Begriffe im Schlusssatz dieses Beitrags verwenden - weil es nicht anders geht.

Es sind nicht die Begriffe, die Wirklichkeit schaffen. Es ist umgekehrt. 

Und so können es nur die Menschen sein, die nicht queer, lesbisch, schwul, bisexuell, pansexuell, trans, inter, genderfluid usw. sind, die die Vielfalt an Geschlechtsidentitäten, sexuellen Orientierungen und Lebensentwürfen akzeptieren sollten, um die Welt zu einem gerechteren Ort zu machen.




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