Samstag, 18. Januar 2025

Elfypsilons Abenteuer

in Kasan


In der Woche vom 14. Oktober 2024 weilte Elfypsilon in Kasan. Schon am ersten Tag besuchte er den Kasaner Kreml, jene grosse Burganlage mit Schloss, griechisch-orthodoxer Kirche, Moschee und einigen weiteren mächtigen Bauten.




Auch die Universität stand auf seinem Programm. Elfypsilon wusste, dass dort der grosse Schriftsteller Leo Tolstoi Orientalistik studiert hatte.
Die Stadt an der Mündung der Kasanka in die Wolga ist die Hauptstadt der teilautonomen Republik Tatarstan. Schon dieser Name liess Elfypsilon erahnen, dass hier Tataren leben mussten. Die Nachkommen der Wolga-Bulgaren und der turkisierten Mongolen machen heute noch über 50 Prozent der Bevölkerung des Landes aus. Sie sprechen ihre eigene Sprache, sie leben ihre Traditionen und Bräuche, und sie pflegen stolz ihr kulturelles Erbe.


Von Alexander, seinem Gastgeber, der Schulleiter an einer Kasaner Mittelschule war, erfuhr er, dass der Kreml in Moskau in den letzten Jahren zunehmend die Autonomie der teilautonomen Republiken eingeschränkt hatte.

Er nannte drei Beispiele:

  1. die Abschaffung oder Reduzierung des Unterrichts in lokalen Sprachen zugunsten des Russischen
  2. die stärkere Zentralisierung der finanziellen Ressourcen, wodurch die Republiken weniger Kontrolle über ihre Einnahmen haben
  3. den Verlust politischer Freiheiten, wie die Möglichkeit, eigene Verträge mit der Bundesregierung auszuhandeln.

Elfypsilon bedauerte dies alles sehr, denn er fand, dass es doch unbedingt wichtig sei, den einzelnen Volksgruppen ihre Identität und Selbstbestimmung zu garantieren.
Sein Gastgeber sah dies auch so. Obwohl er russischstämmiger Herkunft war, weigerte er sich immer noch, an seiner Schule das Fach "Tatarisch" abzuschaffen.

Als Zeichen seiner Verbundenheit zur tatarischen Kultur servierte er Elfypsilon Tschak-Tschak zum Tee. Die traditionelle Süssspeise der Tataren schmeckte dem Ausserirdischen ausserirdisch gut.

Barbara