Donnerstag, 27. Februar 2025

Elfypsilon

und der G20-Gipfel in Rio de Janeiro im 2024


Vom 20. bis zum 24. November 2024 weilte Elfypsilon in Rio de Janeiro, der zweitgrössten Stadt Brasiliens. Kurz nach seiner Ankunft besprach er mit Ramon, dem Sohn seiner Gastfamilie, was er gerne alles vorhatte. Er wollte mit der Seilbahn auf den Zuckerhut fahren, den Botanischen Garten besuchen und  das Museum für Moderne Kunst. Ramon sagte ihm, dass seine beiden ersten Wünsche absolut kein Problem darstellten und er ihn gerne begleiten würde. Er wisse jedoch noch nicht, ob das Museum für die Öffentlichkeit schon wieder geöffnet sei, da am 18. und 19. November 2024 der G20-Gipfel in eben diesem Museum stattgefunden habe.

Zu diesem Gipfel seien Vertreter aus Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, der Türkei, dem Vereinigten Königreich, den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union zusammengekommen. Die Teilnehmenden hätten sich schon am ersten Tag ihres Gipfeltreffens in Rio de Janeiro auf eine gemeinsame Abschlusserklärung geeinigt. Gastgeber Brasilien sei es gelungen, die wichtigsten Punkte seiner G20-Präsidentschaft in dieser resolution unterzubringen: den Kampf gegen Hunger und Klimaerwärmung sowie eine Reform der internationalen Organisationen. Zudem wollten sich die 20 grössten Wirtschaftsmächte künftig für eine wirksame Besteuerung der Superreichen einsetzen. 


Elfypsilon fand es grossartig, dass das Gastgeberland seine Anliegen durchbringen konnte. In Anbetracht dieses Erfolgs erschien ihm sein Museumsbesuch nicht mehr ganz so wichtig.

Es imponierte ihm, dass in der Besteuerung der Superreichen endlich etwas unternommen wurde. Es konnte doch nicht sein, dass die reichsten 1 % der Weltbevölkerung mehr Vermögen besassen als der Rest der Weltbevölkerung zusammen. Das sei nicht nur ungerecht, das sei völlig absurd. Superreichtum basiere auf einer Ideologie, die Gier und Egoismus über Menschlichkeit stelle. Als zuletzt so viel Vermögen in den Händen so weniger konzentriert war, sei es zum Ersten Weltkrieg gekommen. Müsse sich die Geschichte tatsächlich wiederholen?

Nach einem längeren Gespräch zwischen Elfypsilon und Ramon, in dem es weiter um die ungleiche Verteilung der Vermögen ging, erkundigte sie sich im Internet über die  Öffnungszeiten des Museums. Sie mussten zur Kenntnis nehmen dass es erst am 1. Dezember 2024 wieder für die Öffentlichkeit freigegeben war. So beschlossen sie, das Museum am anderen Tag nur von aussen anzuschauen. 



Elfypsilon war von diesem Gebäude, das vom berühmten brasilianischen Architekten Affonso Eduardo Reidy entworfen und das zwischen 1954 und 1960 erbaut wurde, begeistert. Auch der spektakuläre Blick auf den Zuckerhut, den man von dort aus geniessen konnte, faszinierte ihn. Noch mehr freute ihn jedoch, dass die Teilnehmenden des G20-Gipfels genau in diesem Gebäude eine wegweisende Abschlusserklärung verabschiedet hatten.

Barbara