und sein Besuch in Neapel und in den Campi Flegrei
Am 12. März 2025 war Elfypsilon in Neapel, wo er das Archäologische Nationalmuseum und die Katakomben von San Gennaro besichtigte. Am folgenden Tag wollte er den Solfatara-Krater bei Pozzuoli besuchen, obwohl er wusste, dass dieser vulkanische Krater mit seinen Fumarolen und heissen Schlammtöpfen seit 2017 nur noch von aussen zu besichtigen war. Er wollte wieder einmal Schwefel riechen und Dampfwolken sehen, wie er es von seinem Heimatplaneten gewohnt war.
Der Krater Solfatara, den Elfypsilon besuchen wollte, ist der eindrucksvollste Vulkanschlot in den sogenannten Phlegräischen Feldern (Campi Flegrei). Zusammen mit weiteren 30 Kratern, Fumarolen, heissen Quellen und Schlammtöpfen ist er Teil eines riesigen Vulkanfelds, das vor 39.000 Jahren durch die Eruption eines Caldera-Vulkans entstanden ist und sich etwa 20 Kilometer westlich von Neapel befindet.
Am Abend vor diesem zweiten Ausflug holte er sich im Internet Informationen.
Elfypsilon erfuhr, dass es auf der Erde, im Gegensatz zu seinem Heimatvulkan, zwei unterschiedliche Typen von Vulkanen gibt. Obwohl beide Vulkantypen Magma aus dem Erdinneren an die Oberfläche bringen, unterscheiden sie sich wesentlich in ihrer Eruptionsart und insbesondere in ihrer optischen Erscheinung.
Die "klassischen" Vulkane sind annähernd kegelförmig mit steilen Hängen und einer sichtbaren Spitze. Lava wird aus einer tiefliegenden Magmakammer über eine Krateröffnung ausgestossen.
Bei den anderen, den Caldera-Vulkane entleert sich das Magma infolge von Druckveränderung aus verschiedenen zusammenhängenden, aber nicht extrem tief liegenden Magmakammern nach oben. Da der Druck durch die Entleerung dieser Kammern nachlässt, stürzt die darüberliegende Erdoberfläche ein, wodurch eine Caldera entsteht, die oft als kraterförmige Senke wahrgenommen werden kann.
Das kesselförmige Vulkanfeld der Campi Flegrei, das einen Durchmesser von etwa 13 Kilometern hat, ist eine Caldera, die von der Anwesenheit eines Caldera-Vulkans zeugt.
Calderas sind weltweit zu finden. So gibt es die Yellowstone-Caldera in den USA, die Askja-Caldera auf Island, die Laacher See-Caldera in Deutschland und zahlreiche Calderas in Japan, darunter die Aso-, die Kikai-, die Aira- und die Towada-Caldera. Alle diese Calderas belegen das Vorhandensein von Caldera-Vulkanen oder Supervulkanen.
Elfypsilon fand sehr interessant, was er da zu wissen bekam. Und tatsächlich: Mit all den Infos wurde der Besuch des Solfatara-Kraters ein echtes Erlebnis werden.
Da Elfypsilon am gleichen Abend noch abreiste, erfuhr er erst aus den News am anderen Tag, dass sich der Supervulkan unter den Phlegräischen Feldern nach seinem Besuch in der Nacht auf Donnerstag einmal mehr bemerkbar gemacht hatte: Mit einer Stärke von 4.4 auf der Richterskala bebte die Erde westlich von Neapel wie schon lange nicht mehr, was bei vielen Leuten Ängste vor einem ganz grossen Beben ausgelöst hat.
Er war zutiefst bestürzt und stellte sich vor, wie schlimm es sein musste, unter der ständigen Bedrohung eines Vulkanausbruchs zu leben.
Barbara