Freitag, 7. März 2025

Fundstück #30

Skulptur: Afrikanischer Junge

Heute vor genau 7 Jahren fotografierte ich auf der Piazza della Libertà beim ausgedienten Bahnhof Manfredonias die Skulptur "Pilato non è morto" von Corrado Terracciano.

Dazu mein "Unterwegs" vom 7. März 2018.


Die Skulptur wurde 2008 anlässlich des 60. Jahrestags der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1948–2008) aufgestellt.

Sie zeigt einen ausgemergelten afrikanischen Jungen, der nur einen Arm hat. Am Boden hockend streckt er den anderen Arm bettelnd aus - eine eindringliche Darstellung von Not und Verzweiflung.

Die Skulptur hat eine starke soziale und ethische Botschaft, indem sie auf Pontius Pilatus anspielt, der sich nach biblischer Überlieferung durch "Händewaschen" seiner Verantwortung entzog.

"Pilatus ist nicht tot"
 bedeutet wohl, dass heute noch viele Menschen ihre Hände lieber in Unschuld waschen als ihre Gleichgültigkeit zu überwinden und Ungerechtigkeit offen zu benennen.


Barbara


Nachtrag vom 8. März 2025


Corrado Terracciano

Geboren 1931 in Foggia, absolvierte Corrado Terracciano ein klassisches Studium und besuchte anschliessend die Fakultät für Medizin, wobei er gleichzeitig seine Kenntnisse in philosophischer Ästhetik vertiefte.

Ab den 1970er Jahren entschied er sich, alle anderen Tätigkeiten aufzugeben, um sich vollständig der Bildhauerei zu widmen, die er als höchste kreative Ausdrucksform betrachtete. Ab diesem Zeitraum nahm er an bedeutenden Kunstausstellungen teil, wie der Biennale von Menton in Frankreich, und war als Dozent tätig. Zudem widmete er sich fast ein Jahrzehnt lang intensiv der kulturellen Animation und der Förderung der visuellen Kultur durch den Kunstraum "Agorà" im Herzen der Altstadt von Foggia.

Vor einigen Jahren zog er nach Taranto, wo er weiterhin aktiv in der Kunstszene tätig ist. Er fördert und entdeckt neue, vielversprechende Talente und organisiert Ausstellungen sowie kulturelle Veranstaltungen in seiner Kunstgalerie mit dem Namen "Agorà", die sich in der Corso Umberto 131 befindet.

Barbara