Dienstag, 8. April 2025

Fundstück #46

Grünes Gittertor


Vor 35 Jahren bestiegen wir den höchsten Gipfel Liparis, den Monte Chirica. 

Dazu die Bilder meines Beitrags über diese Wanderung, die wir im April 1990 gemacht haben.


Mit dem Inselbus fuhren wir wahrscheinlich bis Chirica Rasa vor Quattropani. Von dort aus begann unser Aufstieg.

Hier fand ich eine Karte, mit deren Hilfe man die Wanderung "nachwandern" kann. :-)



Zunächst konnten wir einem gut sichtbaren Weg folgen. Doch nach einer Weile verwandelte sich dieser in einen kaum erkennbaren Pfad, der über rutschigen und scheinbar bodenlosen Bimsstein führte. Der letzte Teil des Aufstiegs erwies sich als besonders schwierig. Wir liefen zwischen abgebrannten Büschen durch und hörten wilde Hunde, die wie Wölfe heulten. Noch herausfordernder gestaltete sich jedoch der Abstieg, nicht nur, weil die "Wölfe" immer näher kamen. Irgendwann standen wir vor einem verschlossenen Tor, das wir übersteigen mussten, um unseren Weg fortzusetzen.




Es klappte und der letzte Teil des Abstiegs erwies sich als sehr schön. Wir konnten nun die wunderbare Aussicht auf Canetto und den Monterosa geniessen.


Bimsstein

Die Insel Lipari ist Teil der Äolischen Inseln, einer Gruppe von sieben Inseln, die neben Lipari auch Stromboli, Salina, Vulcano, Panarea, Filicudi und Alicudi umfasst. Diese Inselgruppe ist aufgrund ihrer vulkanischen Aktivität bekannt, wobei heute nur noch Stromboli und die Grande Fossa auf Vulcano aktiv sind. Auf Lipari selbst sind die beiden erloschenen Vulkane Monte Chirica (602 m) und Monte S. Angelo zu finden. Diese Region beheimatet die weltweit grössten Bimssteinablagerungen, die beeindruckende Höhen von bis zu 300 Metern erreichen.

Der Bimsstein ist das bis weit sichtbare Wahrzeichen Liparis. Schon seit dem späten 19. Jahrhundert wurde dieses vulkanische Glas auf der Insel abgebaut. Viele Bewohner Liparis fanden in den Steinbrüchen ihre Arbeit, denn Bimsstein war ein wichtiger Exportartikel. Bimsstein wurde nicht nur in der Bauindustrie verwendet, sondern diente auch als Schleifmittel.


Als wir im April 1990 durch die Bimssteinbrüche am Monte Chirica wanderten, waren die Abbauarbeiten noch voll in Gange. Der Abbau von Bimsstein auf Lipari wurde erst im Jahr 2007 von der italienischen Regierung verboten, um die natürliche Schönheit der Inseln zu schützen und den Tourismus zu fördern.

Barbara



PS:

Vom 15. Februar 2011 habe ich ein Foto, das den Monte Chirica (rechts) und den Monte Pilato (links) zeigt. Im Vordergrund der Insel sind die zu diesem Zeitpunkt schon inaktiven Bimssteinbrüche zu sehen.