Samstag, 12. Juli 2014

Bild 66





Albert Anker,
Ruedi auf dem Totenbett

Albert Anker, ein bekannter Schweizer Maler des 19. Jahrhunderts, ist besonders für seine realistischen Darstellungen des ländlichen Lebens in der Schweiz bekannt. Sein Gemälde "Ruedi auf dem Totenbett" ist ein berührendes Beispiel seiner Kunst, das die sozialen Realitäten der Zeit einfängt. 

Im 19. Jahrhundert war die Kindersterblichkeit in Europa und auch in der Schweiz sehr hoch. Viele Kinder starben an Krankheiten, die heute durch Impfungen und moderne Medizin vermeidbar sind, wie Masern, Diphtherie oder Tuberkulose. Hygienische Bedingungen, schlechte Ernährung und mangelnder Zugang zu medizinischer Versorgung trugen ebenfalls dazu bei, dass viele Kinder das Erwachsenenalter nicht erreichten. In ländlichen Gebieten, wo Anker oft seine Motive fand, waren die Lebensbedingungen oft besonders hart, was sich auch in einer höheren Kindersterblichkeit widerspiegelte.

Das Gemälde „Ruedi auf dem Totenbett“ kann somit als ein tiefes, persönliches Zeugnis der damaligen gesellschaftlichen Herausforderungen und der emotionalen Wirklichkeit vieler Familien verstanden werden, die mit solch tragischen Verlusten konfrontiert waren.

Barbara