Künstler im Fokus
Wassily Kandinsky (1866–1944) war ein russischer Maler und Kunsttheoretiker, der als einer der Begründer der abstrakten Kunst gilt. Er wurde am 4. Dezember 1866 in Moskau geboren und verbrachte seine Kindheit teils in Odessa. Nach einem Jurastudium und einer kurzen Tätigkeit als Rechtsdozent widmete er sich erst mit 30 Jahren ganz der Kunst.
Kandinsky studierte an der Münchner Kunstakademie und wurde Teil der Künstlergruppe "Der Blaue Reiter", die er 1911 gemeinsam mit Franz Marc gründete.
Kandinskys frühen Werke zeigen noch figürliche Elemente, doch ab etwa 1910 entwickelte Kandinsky die abstrakte Malerei. Er sah Farben und Formen als eigenständige Mittel zur Ausdruckskraft, oft inspiriert von Musik.
Nach Beginn des Ersten Weltkriegs kehrte Kandinsky 1914 nach Russland zurück, wo er bis 1921 in Moskau lebte und an der Neugestaltung der Kunstlandschaft nach der Revolution mitarbeitete. Aufgrund der Einschränkungen durch den Sozialistischen Realismus verliess er Russland und nahm 1922 eine Einladung ans Bauhaus in Weimar an. Dort lehrte er bis 1925.
Da das Bauhaus aufgrund politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen seinen Standort wechseln musste, lehrte Kandinsky auch in in Dessau (ab 1925) und schliesslich in Berlin (1932–1933).
1933 schloss das Bauhaus und Kandinsky emigrierte wegen des aufkommenden Nationalsozialismus nach Paris. Dort schuf er bis zu seinem Tod am 13. Dezember 1944 zahlreiche Werke, die sich durch organische Formen und lebendige Farben auszeichneten.
Kandinsky wird als einer der einflussreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts angesehen, dessen Werk die Kunst revolutionierte und die Entwicklung der abstrakten Malerei nachhaltig prägte.