Candelora
Vor genau 15 Jahren waren wir in Catania an der Kerzenweihe, die jedes Jahr am Lichtmess-Tag stattfindet. In Italien wird dieses Fest "Candelora" genannt.
Dazu mein "Unterwegs" vom 2. Februar 2010.
In Catania bezeichnet der Begriff "Candelora" nicht nur das Fest zur Wintermitte, sondern auch einen prächtigen Prozessionsaltar, der zu Ehren der Heiligen Agatha, der Schutzpatronin der Stadt, durch die Strassen getragen wird. Alternativ wird diese Trage auch als "Cereo" bezeichnet.
Traditionell waren waren die "Candelore" mehrstöckige Holzgefässe, in die Bündel sehr langer Kerzen gesteckt wurden. Diese riesigen Kerzenständer wurden auf den Schultern durch die Strassen der Stadt getragen. Der Begriff "Candelora" unterscheidet sich übrigens kaum merklich von "Candeliere", dem italienischen Wort für Kerzenständer.
Nach der Erfindung der Batterien - etwa seit Beginn des 20. Jahrhunderts - wurden die traditionellen Kerzenbündel zunehmend durch künstliche Kerzen ersetzt. Die mehrstöckigen Kerzenständer wurden nun oben oben mit einer farbigen, beleuchteten Kugel abgeschlossen und sehen mit dieser "Flamme" aus wie Riesenkerzen.
Jede Candelora wird individuell gestaltet und verziert, um die spezifischen Merkmale der jeweiligen Zunft oder Gruppe, der sie zugehörig ist, widerzuspiegeln.
Trotz ihres Gewichts von zwischen 400 und 900 Kilogramm werden die Candelore auf den Schultern getragen und schwingen dabei in einer charakteristischen Bewegung, die als "Annacata" bekannt ist.
Die Candelore sind nicht nur religiöse Symbole, sondern auch beeindruckende Kunstwerke. Sie verkörpern die tiefe Verbundenheit und die langjährigen Traditionen der Bevölkerung von Catania.
Barbara
PS: Wie es scheint, ist wird Tradition auch in einer nächsten Generation noch weitergeführt.
Foto: 02.02.2014