Montag, 19. Mai 2025

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Luca Giordano
"Die Barke des Charon"

Luca Giordano - Künstler im Fokus


Das Werk "Die Barke des Charon" von Luca Giordano befindet sich in der Galerie des Palazzo Medici-Riccardi in Florenz. Es wurde zwischen 1684 und 1686 geschaffen und ist Teil der prachtvollen Deckenfresken in der Galleria, die Giordano im Auftrag der Familie Riccardi gestaltete. 


Die Szene zeigt den Fährmann Charon, der Seelen über den Fluss Styx in die Unterwelt bringt. Auf seiner Barke steht Thanatos, der personifizierte Tod, mit einer Sense in der Hand, bereit, die Verstorbenen in das Reich der Schatten zu geleiten. Über der Szenerie thronen in einer dunklen Wolke Nyx, die Göttin der Nacht, und Morpheus, der Gott der Träume. Am Ufer steht der dreiköpfige Hund Kerberos, der unermüdliche Wächter des Totenreichs. Giordano verwebt in dieser Darstellung meisterhaft mythologische Themen mit barocker Dramatik.

Die gesamte Decke der Galerie ist reich mit allegorischen und mythologischen Darstellungen geschmückt, die den Triumph von Weisheit und Tugend symbolisieren. Das Werk "Charon" von Luca Giordano bildet dabei einen zentralen Bestandteil des Gesamtfreskos.

Barbara

PS:


Der Begriff Galerie hat in diesem Zusammenhang eine architektonische Bedeutung. Er meint ursprünglich einen langen, überdachten Gang oder Saal, oft lichtdurchflutet, manchmal mit Fenstern auf einer Seite, der zum Flanieren oder Repräsentieren gedacht war.

Im Palazzo Medici-Riccardi bezeichnet die Galerie also einfach einen architektonischen Raumtyp, nicht unbedingt einen Kunstraum im modernen Sinn.

Mit der Zeit wurden solche Räume oft mit Kunstwerken ausgeschmückt - wie hier mit dem prachtvollen Deckenfresko von Giordano.  Dadurch ging der Begriff Galerie auch auf Räume über, in denen Kunst gezeigt wird. Das ist der Ursprung moderner Kunstgalerien.