Künstler im Fokus
William Blake wurde am 28. November 1757 in London geboren und starb dort am 12. August 1827. Er war ein britischer Maler, Grafiker und Dichter, der zu Lebzeiten weitgehend unbeachtet blieb, heute jedoch als eine der bedeutendsten Figuren der englischen Kunst und Literatur gilt.
Blake wurde als Sohn eines Handschuhmachers geboren und zeigte schon früh künstlerisches Talent. Im Alter von zehn Jahren begann er ein Kunststudium und absolvierte später eine Ausbildung als Kupferstecher. Sein gesamtes Schaffen war geprägt von einer tiefen Religiosität, von Visionen und einem stark ausgeprägten Sinn für Symbolik. Er entwickelte ein eigenes mythologisches Universum und verband in seinen Werken Literatur, Malerei und Grafik zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk.
Als Dichter verfasste Blake unter anderem die bekannten Gedichtbände "Songs of Innocence" (1789) und "Songs of Experience" (1794), die sich durch einfache Sprache und tiefgründige Inhalte auszeichnen. Parallel dazu entwarf er eine neuartige Drucktechnik („illuminated printing“), mit der er seine Bücher selbst druckte und von Hand kolorierte.
Auch als Künstler war Blake ein Einzelgänger. Seine Werke - meist Aquarelle, Tuschzeichnungen und kolorierte Drucke - zeigen biblische, visionäre und mythologische Szenen. Berühmte Arbeiten sind etwa "The Ancient of Days", "The Ghost of a Flea" und seine Illustrationen zu Werken von Dante, Milton oder zur Bibel.
William Blake lebte in bescheidenen Verhältnissen, war zeitlebens von innerer Überzeugung getrieben und wurde von vielen Zeitgenossen als exzentrisch oder sogar verrückt betrachtet. Erst im 19. und 20. Jahrhundert wurde sein Werk umfassend gewürdigt. Heute gilt er als ein Wegbereiter der Romantik und als einer der originellsten Künstler und Dichter Englands.
Barbara