Künstler im Fokus
Ernst Ludwig Kirchner war ein deutscher Maler und Grafiker. Er zählt zu den bedeutendsten Vertretern des Expressionismus. Geboren wurde er am 6. Mai 1880 in Aschaffenburg. Nach dem Abitur studierte er Architektur in Dresden, wandte sich jedoch bald ganz der Kunst zu.
1905 gründete er gemeinsam mit drei anderen Künstlern die Künstlergruppe "Brücke", die frische, unkonventionelle Ausdrucksformen suchte - ein Gegenentwurf zur akademischen Malerei. Kirchners Bilder aus dieser Zeit sind geprägt von leuchtenden Farben, expressiven Formen und Themen aus dem modernen Grossstadtleben sowie dem Zirkus- und Varieté-Milieu.
1911 zog er nach Berlin, wo viele seiner bekanntesten Werke entstanden - darunter Szenen von Tänzerinnen, Strassenszenen und Akte. Während des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig, erlitt jedoch einen psychischen Zusammenbruch und wurde als dienstuntauglich entlassen.
1923 zog er in die Schweiz, ins bündnerische Davos, wo er sich zunehmend von der deutschen Kunstszene distanzierte. Die NS-Zeit traf ihn schwer: Seine Werke wurden als "entartet" diffamiert, viele aus Museen entfernt. Im Jahr 1938 nahm sich Kirchner in Davos das Leben.
Trotz seines frühen tragischen Endes hinterliess er ein beeindruckendes Werk. Seine Bilder zählen heute zu den wichtigsten Kunstwerken des 20. Jahrhunderts.
Barbara