Sofonisba Anguissola
Schachspiel
Sofonisba Anguissola - Künstlerin im Fokus
Sofonisba Anguissola (um 1532–1625) war eine der ersten bekannten Malerinnen der italienischen Renaissance, die internationale Anerkennung fand. Sie stammte aus einer adeligen Familie in Cremona und wurde später Hofmalerin von Königin Elisabeth von Valois in Spanien.
Das Gemälde "Das Schachspiel" aus dem Jahre 1555 zeigt drei Schwestern der Malerin (Lucia, Minerva und Europa Anguissola) beim Schachspiel im Freien, zusammen mit der Gouvernante im Hintergrund.
Die Mädchen tragen aufwendig verzierte Renaissancekleider, was auf den gesellschaftlichen Stand der Familie hinweist.
Eine der Schwestern führt gerade einen Zug aus - die Szene wirkt lebendig, fast wie ein Schnappschuss.
Der Blickkontakt und das Lächeln erzeugen eine familiäre, intime Atmosphäre. Im Hintergrund öffnet sich ein weitläufiger Landschaftsausblick, wie es in der Malerei der Hochrenaissance üblich war.
Das Bild war zur damaligen Zeit äusserst ungewöhnlich - junge Mädchen, die Schach spielen, galten als Zeichen von Bildung, Intelligenz und strategischem Denken.
Sofonisba zeigt mit diesem Gemälde nicht nur ihr technisches Können, sondern auch ihr Selbstverständnis als Frau in einer Männerdomäne - der Kunst.
Barbara