Dieses Blatt flatterte mir gestern, als wir in der Kaffeebar an der Theke standen und unsere Konsumation bezahlen wollten, in ganz herbstlicher Manier, entgegen. Es war, wie wenn das Blatt sagen wollte: "Schreibe einen Blogbeitrag über mich und verlinke mich morgen als Wochenblatt bei Juttas Fotomomenten. :-)
Das Blatt mit seinem gezackten Rand und der spitzen Spitze gefiel mir gut. Auch farblich fand ich es wegen der überwiegend gelben Färbung, den grünen Flecken und den braunen Punkten sehr "künstlerisch". Ich nahm es mit, legte es etwas später auf ein Rindenstück und verewigte es.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit handelt es sich um ein Blatt der Schwarzpappel. Der auch als "Populus nigra" bekannte Baum ist für seine Anpassungsfähigkeit an feuchte Standorte bekannt und findet sich entlang von Flüssen, Bächen und Seen. Die genannte Bar befindet sich an einem See, dem Lago di Bolsena (Bolsenersee). Und es gibt hier tatsächlich Schwarzpappeln. Diese werden "Pioppi neri" (Einzahl: Pioppo nero") genannt.
Hinter der "künstlerischen" Schönheit des Blattes verbergen sich leider Stressbedingungen wie Krankheit, Trockenheit oder Nährstoffmangel.
Mein Wochenblatt, dieses kleine "Kunstwerk", dient mir sozusagen als Weckruf. Es fordert mich auf, immer wieder über meine eigene Rolle zum Schutz der Natur nachzudenken.
Link-Hüpfer
Zum Thema "Respekt für die Schöpfung" gibt es auf meinem Blog einen "Detailblick".
Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag!
Barbara
Nachtrag vom 10. Juni 2024
Ich habe gestern einen Spaziergang gemacht, um mich zu vergewissern, ob es tatsächlich Schwarzpappeln in der Nähe der genannten Bar hat.
Es hat!
Hier ist ein besonders stattliches Exemplar:
Liebe Barbara,
AntwortenLöschenist schon schade, wenn die Bäume jetzt schon ihre Blätter verlieren. Natürlich sieht es hübsch aus, aber lässt einen eher schon an den Herbst denken.
Was ich erstaunlich finde, dass es bei euch noch richtige Schwarzpappeln gibt. Normaler wachsen nur noch irgendwelche Kreuzungen. Bei uns sind es die sogenannten Bastard-Schwarzpappeln, eine Kreuzung aus Kanadischer Pappel und Schwarzpappel.
Liebe Grüße
Jutta
Guten Morgen, Jutta,
AntwortenLöschendas "Herbstblatt" habe ich am Lago di Bolsena in Italien gefunden. Hier scheint es tatsächlich Schwarzpappeln zu geben, wie ich diesem Artikel entnahm.
https://www.geologiassociati.com/it/dendrogeomorfologia-ed-erosione-costiera/
Hier scheinen Proben von Schwarzpappeln dazu gedient haben, den an einem grossen Teil der Küste vorherrschenden Erosionsvorgang zu rekonstruieren.
Zu Hause werde ich dann mal genauer schauen, wie es um diese Bäume steht und ob sie echt oder bastardisch sind. :-)
Liebe Grüsse
Barbara