Montag, 19. August 2024

Off Topics


Off Topics


Willkommen zu den Off Topics meiner Woche vom 12. August 2024 bis zum 18. August 2024. Hier schreibe ich hin und wieder Nachträge über Ereignisse, Filme, Bücher und anderes, was mich in dieser Woche bewegt hat. Die neuesten Texte, die etwas mit der Beitrags-Woche zu tun haben, füge ich immer zuoberst ein.


Das Foto des Beitrags habe ich am 17. August 2024 im Weiler "Fäld" (Binntal) gemacht.

4. Nachtrag vom 12. September 2024

Die Siegerin des diesjährigen Sanremo-Festivals war Angelina Mango mit dem Song "La Noia". Mein Favorit war allerdings nicht dieses Lied, das sich mit den negativen Gefühlen einer jungen Frau, insbesondere ihrer Langeweile, auseinandersetzt, sondern der Song "Casa mia" des Rappers Ghali. In „Casa mia“ geht es um Themen wie Identität, Heimat und Zugehörigkeit. Dieses Lied begeisterte mich mehr als der Siegertitel - vielleicht, weil die kontinuierliche Präsenz des Ausserirdischen Ricciolino Ghalis Performance zu einem besonderen Ereignis machte.


3. Nachtrag vom 25. August 2024

Aufgrund meines Geburtsjahres werde ich der Generation der Baby-Boomer zugeordnet. Auf diese Generation sollen die Millennials und die Generationen X und Z folgen. Auf die Frage, ob es Sinn macht, Menschen pauschal aufgrund ihres Geburtsjahrs in Schubladen zu stecken, habe ich bisher immer spontan "Nein" gesagt. Und so war ich froh, als ich in der Beitragswoche in den SRF-News lesen konnte, dass der Soziologie-Professor Martin Schröder von der Universität des Saarlands erklärte, dass das Generationenkonzept wissenschaftlich nicht haltbar sei.

Der Wissenschaftler argumentiert, dass Einstellungen und Verhaltensweisen von Menschen nicht durch ihr Geburtsjahr erklärt werden können, sondern durch ihr Alter, also davon, dass Menschen je nach Lebensphase unterschiedliche Prioritäten und Ansichten haben. Er erwähnt in seiner Argumentation auch den sogenannten Periodeneffekt, die Tatsache also, dass sich alle Menschen mit der Zeit verändern, bedingt dadurch, dass Einstellungen wie beispielsweise die Arbeitsmoral durch den allgemeinen Zeitgeist beeinflusst werden. Auch sei die wirtschaftliche und soziale Situation einer bestimmten Zeitperiode ausschlaggebend dafür, wie Menschen denken und handeln.

Generationenkonzepte sind, trotz ihrer wissenschaftlichen Unhaltbarkeit, populär. Es gibt kaum einen Tag, an dem in den Nachrichten nicht über diese oder jene Generation gewettert wird. Schröder betont, dass der Grund dafür im Bedürfnis nach Gruppenzugehörigkeit und Identität zu finden sei und in dem dazugehörigen Interesse, die eigene Gruppe aufzuwerten und andere Gruppen abzuwerten. Da man das heute nicht mehr mit Kategorien wie Geschlecht oder Herkunft machen dürfe, weil dies sofort als Sexismus, Nationalismus und Rassismus angesehen wird, greife man zu Generationen.

Das Problem, so denke ich, liegt darin, dass auch Generationenkonzepte gesellschaftliche Gräben schaffen können. Sollte es nicht vielmehr so sein, dass kein Identitätskonzept - sei es Geschlecht, Herkunft, Geburtsjahr oder Religion - genutzt wird, um das Verständnis und die Verbindung zwischen Menschen zu behindern?

2. Nachtrag vom 22. August 2024

Ich habe die Netflix-Serie "Something in the Rain" mit Son Ye-jin und Jung Hae-in bis zum ersten Händchenhalten mehr als nur geliebt. Auch die Themen Übergriffe oder Belästigung am Arbeitsplatz, jüngerer Mann und ältere Frau sowie die Grenzen der Loyalität - insbesondere gegenüber den Eltern - fand ich spannend und erhoffte mir viel. Leider sah das Drehbuch für die beiden tollen Hauptdarsteller im weiteren Verlauf eine Rolle vor, die weder den Hauptthemen noch ihnen selbst gerecht wurde. Das Drama wurde nervig und zum Teil unglaubwürdig. Trotzdem schaute ich "Something in the Rain" bis zum Ende, wahrscheinlich nur wegen des bezaubernden Lächelns von Son Ye-jin und dem unwiderstehlichen Charme von Jung Hae-in.

In Südkorea herrscht nach wie vor die Tradition vor, dass man eine Familie mit Kindern gründen muss. Der Druck kommt dabei sowohl von der Familie als auch von der Gesellschaft insgesamt. Oft sind auch die Eltern stark in die Partnerwahl involviert. Häufig bewerten koreanische Eltern den Freund oder die Freundin ihres Kindes nach finanziellen Mitteln und familiärem Hintergrund. Es ist in Korea aufgrund dieser Tradition sehr schwierig, nicht loyal gegenüber den Eltern zu sein und sich gegen ihren Willen durchzusetzen – selbst wenn es um die Liebe geht.

Das Festhalten an diesen tief verwurzelten Traditionen scheint nicht viel zu bewirken. Nirgendwo weltweit ist die Geburtenrate tiefer als in Südkorea. Auch die Zahl der Scheidungen ist hoch, selbst wenn eine Scheidung nicht nur vom Ehepaar, sondern von der gesamten Familie als Schande empfunden wird.

1. Nachtrag vom 19. August 2024


Carla Bruni (*1967) ist eine italienisch-französische Sängerin, Songwriterin und ein ehemaliges Model. Sie ist seit 2008 mit Nicolas Sarkozy, dem ehemaligen Präsidenten Frankreichs (2007–2012), verheiratet und war somit auch "Première Dame" von Frankreich. Trotz der öffentlichen Aufmerksamkeit, der ihre Beziehung seit über 16 Jahren ausgesetzt ist, sind die beiden immer noch ein Paar.

In der Netflix-Serie „Something in the Rain“ war der Song "Stand by Your Man", gesungen von Carla Bruni, einer der prägendsten Musiktitel. Ursprünglich wurde dieses Lied von Tammy Wynette gesungen. Der Songtext beschreibt, dass es eine Frau mit ihrem Mann nicht immer einfach hat, dass sie aber trotzdem zu ihm stehen und bei ihm bleiben sollte.

Barbara


PS: Heute habe ich im "Off Topic" vom 12. August 2024 einen kleinen Beitrag geschrieben. Scrolle dich zum dortigen 4. Nachtrag und du kannst den kurzen Text finden, den ich zur Kung Fu-Welle in den 1970-er Jahren geschrieben habe. 


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